Biographie
Die am 2. Februar 1905 in St. Petersburg als Alisa Rosenbaum geborene Schriftstellerin und Philosophin immigrierte 1926 in die USA (wo sie den Namen Ayn Rand annahm) und stieg dort durch ihre Romane The Fountainhead und Atlas Shrugged, von denen auch heute noch -24 Jahre nach ihrem Tod - jedes Jahr Hunderttausende von Exemplaren verkauft werden, nicht nur zur Bestsellerautorin auf, sondern begründete auch eine eigene Philosophie, der sie den Namen Objektivismus gab. In der gebildeten Familie der Mittelklasse fand die junge Ayn ein intellektuelles Klima vor, dass ihrer weiteren Entwicklung durchaus förderlich sein sollte. Ihre Eltern legten großen Wert auf eine gute Ausbildung und verteidigten die individualistische Attitüde, dass jeder Mensch seines eignen Glückes Schmied sei. Ayn brachte sich mit sechs Jahren selbst das Lesen bei und betrachtete als "Leitmotiv" ihres Lebens die Konzentration aus das "Ungewöhnliche". Die Mutter Anna Borisovna Rosenbaum hielt das hochbegabte Kind für "anti-sozial", wie sie es nannte, weil sie keine Freundinnen hatte und sich wenig für andere Kinder interessierte. Angeregt durch den Besuch von Filmvorführungen beginnt Rand im Alter von acht Jahren mit der Verfassung von Drehbüchern. Als ihre Mutter Rands Interesse an actionreichen Geschichten bemerkt, abonniert sie für ihre Tochter ein französisches Magazin für Jungen, wodurch Rand den heldenhaften Charakter eines Cyrus Paltons in einer Geschichte von Maurice Champagne ("La Vallee Mysterieuse) kennen- und schätzen lernen sollte. Bereits 1914, während eines Aufenthalts in London, kommt ihr die Idee, dass das Erzählen von Geschichten ihre zukünftige Profession als Erwachsene sein soll. 1917 wurde Rand Zeugin der großen geschichtlichen Umwälzungen, die sich in ihrem Heimatland vollzogen. Die Revolution vom Februar 1917 fand ihre begeisterte Zustimmung, da Rand sie als einen Kampf um Freiheit interpretierte, und unter Freiheit verstand sie auch zu dieser Zeit schon Freiheit des Individuums. Die nachfolgende Oktoberrevolution der Bolschewisten, die erste Konfrontation mit der "Ethik des Altruismus", stieß bei ihr als ein Angriff auf die Menschen von "Intelligenz, Fähigkeit und Heroismus" auf sofortige Ablehnung. Die Familie Rosenbaum leidet unter der kommunistischen Machtübernahme, da das Haus und die sich dort befindliche Apotheke der Familie nationalisiert und versiegelt wird. Während der Phase des Chaos im Frühjahr 1918 fand Rand Inspiration in der Werken von Victor Hugo, der Charaktere schuf, dessen Größe und moralischen Mut sie bewunderte. Zu dieser Zeit machte Rand folgenden Eintrag in ihr Tagebuch: "Heute beschloss ich, Atheistin zu sein." Das Konzept eines mit einer arbiträren Perfektion ausgestatten Gottes, wo im Vergleich dazu der Mensch unvermeidlich abfallen mußte, hielt sie für absolut unbegründet und erniedrigend für den Menschen. Im Herbst 1918 verließ die Familie Rosenbaum Petrograd und siedelte sich auf der Halbinsel Krim an, um den Kämpfen zu entgehen. Die private Apotheke, die Zinovy Zacharovitch Rosenbaum in der Stadt Yevpatoria unterhielt, wurde alternierend beschlagnahmt oder zurückgegeben, abhängig davon, ob die Roten oder die Weißen die politische Kontrolle ausübten. Nach Ende des Bürgerkriegs kehrten die Rosenbaums nach Petrograd zurück, wo sie allerdings nur noch ein Zimmer in ihrer ehemaligen Wohnung bewohnen durften. 1921, im Alter von 17, schrieb sich Rand an der Petrograder Staatsuniversität mit dem Hauptfach Geschichte und dem Nebenfach Philosophie ein. Platon, Hegel, Marx und das Christentum fanden schnell ihre Verachtung, wohingegen sie vor allem Aristoteles und in einem geringerem Umfang auch Nietzsche schätzen lernte. Während ihren mündlichen Prüfung wurde sie zu ihrer Enttäuschung lediglich zu Platon befragt, und als der Professor ihre Distanz zu Platon bemerkt und sie danach befragt, antwortete Rand: "Meine philosophischen Ansichten sind noch nicht Teil der Geschichte der Philosophie. Aber sie werden es sein." 1924 schließt Rand ihr Studium mit ab und beschloss, sich für das staatliche Technikum für Filmkünste einzuschreiben, um dort die Kunst des Drehbuchschreibens zu erlernen. Die Vorstellung, im Rahmen der sowjetischen Filmwirtschaft zu arbeiten, wo sie versuchen wollte, ihre ethischen und politischen Ideen in Drehbücher einfließen zu lassen, erweisen sich aber bald als illusionär, und sie erkennt, dass weder der sowjetische Film noch das Land überhaupt ihr eine Zukunft bieten können, die ihre Integrität unversehrt läßt. Sie lebte in einer Gesellschaft, die Dissens nicht zulassen konnte, und schon gar nicht einen Dissens, der aus Individualismus und Heroismus bestand. Aus Angst, dass ihre älteste Tochter ihren Unmut über die Zustände in der Sowjetunion so offen äußern würde, dass sie ins Gefängnis käme, schlägt Anna Borisovna vor, dass Ayn Verwandte der Familie in Chicago besuchen sollte. Im Jahr 1925 ist es endlich soweit: Rand erhält ihren sowjetischen Pass. Entgegen ihrer Darstellung gegenüber den sowjetischen Behörden, war es ihre Absicht, nicht in die Sowjetunion zurückzukehren.
Als sich Ayn Rand am 17. Januar 1926 in Leningrad auf ihre Reise in die Vereinigten Staaten machte -am Bahnhof verabschiedet von Freunden und Bekannten-, sollte es ein Abschied für immer werden. Nie mehr sollte sie das Land ihrer Geburt wieder betreten und, abgesehen von einer Ausnahme, sollte es auch keinen persönlichen Kontakt mehr zu ihrer russischen Verwandtschaft geben (die Kontakte beschränkten sich auf zahlreiche Briefe bis in das Jahr 1937). Nach über sechs Wochen erreichte sie am 19. Februar 1926 New York.
Nachdem sie drei Jahre in einem Architekturbüro recherchiert hatte -Rand besaß vorher keinerlei Erfahrungen oder Kenntnisse auf dem Gebiet der Architektur-, begann Ayn Rand 1938 die Arbeit an ihrem Roman The Fountainhead -ursprünglich war der Titel Second-Hand Lives gewesen-, die sie dann am 31.12.1942, kurz vor dem Ablauf des Ablieferungstermins, abschloss. Aber The Fountainhead sollte nur eine "Ouvertüre"-wie sie es später selbst formulierte- darstellen, zu dem, was folgen sollte: Atlas Shrugged. Die Idee zu dem Roman, der schließlich den Titel Atlas Shrugged tragen sollte, kam Ayn Rand bei einem Telefonat mit einer Bekannten im Jahr 1943. Diese wollte Rand dazu drängen, ihre Leser durch eine nichtfiktive Darstellung ihrer Philosophie aufzuklären. Rand reagiert unwirsch auf einen derartigen Vorschlag, da sie der Ansicht war, ihre Verpflichtung erfüllt zu haben und jedem aufmerksamen Leser ihre Intention klar geworden sein sollte. Sie fragte sich laut, was wohl passieren würde, wenn alle kreativen Menschen in den Streik treten würden, um derartige Verpflichtungen abzuwehren. Sie hielt dies für eine gute Ideen für einen Roman und ihr anwesender Ehemann pflichtete ihr bei. Die Umsetzung dieser Idee in einen fertigen Roman sollte schließlich 14 Jahre in Anspruch nehmen und aus dem ursprünglichen Titel "The Strike" wurde Atlas Shrugged, eigentlich nur der Titel eines Kapitels des Romans. Der Roman zeigt den stillen Rückzug von fähigen Menschen aus allen Bereichen aus einer Gesellschaft, die sich durch Anwendung kollektivistischer Konzept in einem unaufhörlichen Niedergang befindet. Allein zwei Jahre ihrer Arbeitskraft investierte Rand in "Galts Speech", einer Rede ihres Protagonisten John Galt, dem Rand beinahe 35 000 Wörter in dem Mund legt, um damit ihre gesamte Philosophie zusammenzufassen.Am 10. Oktober 1957 bringt das Verlagshaus Random House Atlas Shrugged auf den Markt. Der Schriftsteller Gore Vidal bezeichnete Atlas Shrugged in einer Kritik als "perfekt in seiner Unmoralität". Für die bösartigeste und absurdeste Kritik sorgte allerdings der Konservative Whittaker Chambers, der auf jeder Seite des Buches den Befehl "To a gas chamber - go!" hören wollte. Und dies bei einem Buch, dessen Höhepunkt aus einer dreistündigen Radioansprache besteht, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt: "Solange Menschen zusammen leben wollen, darf niemand physische Gewalt gegen andere initiieren -hört ihr?- darf niemand anfangen, physische Gewalt gegen andere anzufangen."
Die negative Besprechungen wirken sich nur anfänglich hemmend auf die Verkaufszahlen aus, denn die Leser, die der Roman fand, beförderten durch Mundpropaganda den Romanen innerhalb von zwei Monaten in die Top 10 der Bestsellerliste der New York Times, wo der Roman insgesamt 18 Wochen bleiben sollte. Jim Peron nennt Atlas Shrugged zweifellos einen "der einflussreichsten Romane, der je geschrieben wurde." Ein Roman, von dem viele Amerikaner sagen, dass seine Lektüre ihr Leben verändert hätte.
In den frühen fünfziger Jahren begann Rand, eine Gruppe von intellektuellen Seelenverwandten um sich zu sammeln, die sie ironisch als "das Kollektiv" bezeichnete und die den Hauptteil ihrer sozialen Kontakt ausmachen sollte. Es waren junge Leute, die durch The Fountainhead mit ihren Ideen vertraut gemacht worden waren, Begeisterung entwickelten, und es schafften, sich ihr persönlich vorstellen zu können. Unter diesen Personen befand sich auch der gebürtige Kanadier Leonard Peikoff, den die kinderlose Rand später zu ihrem Erben machten sollte, außerdem Alan Greenspan, der spätere Chef der amerikanischen Notenbank und der Psychologe Nathan Blumenthal (später Nathaniel Branden), zu dem die Beziehung erst 1968 abbrechen sollte, was Rand auch öffentlich in einem Artikel in der Zeitschrift The Objectivist (To Whom It May Concern) kundtun sollte.
Ayn Rand stirbt am 6. März 1982 in ihrem New Yorker Apartment an Herzversagen. Sie wurde auf dem Kensico Cemetery in Valhalla, N. Y., neben ihrem Mann beerdigt (Grabfoto). 13 Jahre vor ihrem Tod war sie bei einer Vortragsveranstaltung von einem Zuhörer gefragt worden über ihren Tod befragt worden: "Ich nehme an, dass man mich beerdigen wird. Ich glaube nicht an Mystizismus oder ein Leben nach dem Tod. Das bedeutet nicht, dass ich glaube, dass der menschliche Geist notwendigerweise materialistisch ist; aber er ist auch nicht mystisch. Wir wissen, dass wir einen Geist und einen Körper haben, und dass der eine nicht ohne den anderen existieren kann. Deshalb, wenn ich sterbe, wird dies das Ende für mich sein. Ich denke aber nicht, dass dies das Ende meiner Philosophie sein wird."
Als sich Ayn Rand am 17. Januar 1926 in Leningrad auf ihre Reise in die Vereinigten Staaten machte -am Bahnhof verabschiedet von Freunden und Bekannten-, sollte es ein Abschied für immer werden. Nie mehr sollte sie das Land ihrer Geburt wieder betreten und, abgesehen von einer Ausnahme, sollte es auch keinen persönlichen Kontakt mehr zu ihrer russischen Verwandtschaft geben (die Kontakte beschränkten sich auf zahlreiche Briefe bis in das Jahr 1937). Nach über sechs Wochen erreichte sie am 19. Februar 1926 New York.
Nachdem sie drei Jahre in einem Architekturbüro recherchiert hatte -Rand besaß vorher keinerlei Erfahrungen oder Kenntnisse auf dem Gebiet der Architektur-, begann Ayn Rand 1938 die Arbeit an ihrem Roman The Fountainhead -ursprünglich war der Titel Second-Hand Lives gewesen-, die sie dann am 31.12.1942, kurz vor dem Ablauf des Ablieferungstermins, abschloss. Aber The Fountainhead sollte nur eine "Ouvertüre"-wie sie es später selbst formulierte- darstellen, zu dem, was folgen sollte: Atlas Shrugged. Die Idee zu dem Roman, der schließlich den Titel Atlas Shrugged tragen sollte, kam Ayn Rand bei einem Telefonat mit einer Bekannten im Jahr 1943. Diese wollte Rand dazu drängen, ihre Leser durch eine nichtfiktive Darstellung ihrer Philosophie aufzuklären. Rand reagiert unwirsch auf einen derartigen Vorschlag, da sie der Ansicht war, ihre Verpflichtung erfüllt zu haben und jedem aufmerksamen Leser ihre Intention klar geworden sein sollte. Sie fragte sich laut, was wohl passieren würde, wenn alle kreativen Menschen in den Streik treten würden, um derartige Verpflichtungen abzuwehren. Sie hielt dies für eine gute Ideen für einen Roman und ihr anwesender Ehemann pflichtete ihr bei. Die Umsetzung dieser Idee in einen fertigen Roman sollte schließlich 14 Jahre in Anspruch nehmen und aus dem ursprünglichen Titel "The Strike" wurde Atlas Shrugged, eigentlich nur der Titel eines Kapitels des Romans. Der Roman zeigt den stillen Rückzug von fähigen Menschen aus allen Bereichen aus einer Gesellschaft, die sich durch Anwendung kollektivistischer Konzept in einem unaufhörlichen Niedergang befindet. Allein zwei Jahre ihrer Arbeitskraft investierte Rand in "Galts Speech", einer Rede ihres Protagonisten John Galt, dem Rand beinahe 35 000 Wörter in dem Mund legt, um damit ihre gesamte Philosophie zusammenzufassen.Am 10. Oktober 1957 bringt das Verlagshaus Random House Atlas Shrugged auf den Markt. Der Schriftsteller Gore Vidal bezeichnete Atlas Shrugged in einer Kritik als "perfekt in seiner Unmoralität". Für die bösartigeste und absurdeste Kritik sorgte allerdings der Konservative Whittaker Chambers, der auf jeder Seite des Buches den Befehl "To a gas chamber - go!" hören wollte. Und dies bei einem Buch, dessen Höhepunkt aus einer dreistündigen Radioansprache besteht, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt: "Solange Menschen zusammen leben wollen, darf niemand physische Gewalt gegen andere initiieren -hört ihr?- darf niemand anfangen, physische Gewalt gegen andere anzufangen."
Die negative Besprechungen wirken sich nur anfänglich hemmend auf die Verkaufszahlen aus, denn die Leser, die der Roman fand, beförderten durch Mundpropaganda den Romanen innerhalb von zwei Monaten in die Top 10 der Bestsellerliste der New York Times, wo der Roman insgesamt 18 Wochen bleiben sollte. Jim Peron nennt Atlas Shrugged zweifellos einen "der einflussreichsten Romane, der je geschrieben wurde." Ein Roman, von dem viele Amerikaner sagen, dass seine Lektüre ihr Leben verändert hätte.
In den frühen fünfziger Jahren begann Rand, eine Gruppe von intellektuellen Seelenverwandten um sich zu sammeln, die sie ironisch als "das Kollektiv" bezeichnete und die den Hauptteil ihrer sozialen Kontakt ausmachen sollte. Es waren junge Leute, die durch The Fountainhead mit ihren Ideen vertraut gemacht worden waren, Begeisterung entwickelten, und es schafften, sich ihr persönlich vorstellen zu können. Unter diesen Personen befand sich auch der gebürtige Kanadier Leonard Peikoff, den die kinderlose Rand später zu ihrem Erben machten sollte, außerdem Alan Greenspan, der spätere Chef der amerikanischen Notenbank und der Psychologe Nathan Blumenthal (später Nathaniel Branden), zu dem die Beziehung erst 1968 abbrechen sollte, was Rand auch öffentlich in einem Artikel in der Zeitschrift The Objectivist (To Whom It May Concern) kundtun sollte.
Ayn Rand stirbt am 6. März 1982 in ihrem New Yorker Apartment an Herzversagen. Sie wurde auf dem Kensico Cemetery in Valhalla, N. Y., neben ihrem Mann beerdigt (Grabfoto). 13 Jahre vor ihrem Tod war sie bei einer Vortragsveranstaltung von einem Zuhörer gefragt worden über ihren Tod befragt worden: "Ich nehme an, dass man mich beerdigen wird. Ich glaube nicht an Mystizismus oder ein Leben nach dem Tod. Das bedeutet nicht, dass ich glaube, dass der menschliche Geist notwendigerweise materialistisch ist; aber er ist auch nicht mystisch. Wir wissen, dass wir einen Geist und einen Körper haben, und dass der eine nicht ohne den anderen existieren kann. Deshalb, wenn ich sterbe, wird dies das Ende für mich sein. Ich denke aber nicht, dass dies das Ende meiner Philosophie sein wird."
woschei - 9. Apr, 12:09